Argentinien: Nogoya – Gualeguaychu

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Nach einer Woche im Parque Municipal (mit Strom und WiFi), machen wir uns wieder auf den Weg. Als erstes werden aber unsere Vorräte im Supermarkt noch aufgefüllt. Die Straßen sind zwar immer asphaltiert, aber in sehr unterschiedlichem Zustand. Für die Nacht wollen wir in Progresso an den alten Bahnhof, dieser ist aber inzwischen bewohnt und die Umgebung sieht nicht sehr vertrauenserweckend aus. Die Parkplätze am Park sind für uns zu kurz. Als wir den Ort wieder verlassen wollen, sehen wir rechts neben der Straße eine große Fläche, auf der Anhänger abgestellt sind. Kurz entschlossen stellen wir uns dazu. 2 x hatten wir heute das Problem, dass die Tür zur Kabine nicht geöffnet hat und wir durch den Durchstieg mussten. Im Laufe des Tages erhalten wir dann noch eine Nachricht von Silvio, dass er erst am 26. Juli wieder Zuhause sei. Da wir am 28. Juli über die Grenze nach Uruguay wollen, wird jetzt also erstmal nichts aus unserem Wiedersehen. Allerdings brauchen wir jetzt auch dringend eine Wäscherei. Am Morgen sind wir früh unterwegs, da Ralph schlecht geschlafen hat. Ab 3h waren LKWs auf dem Platz unterwegs. Wir folgen jetzt der RP4 und der RN11 Richtung Santa Fe. Dort geraten wir am Stadtrand in einen Stau, der durch eine Demo ausgelöst wurde. Es ist aber alles ruhig und friedlich. Dann geht es wieder durch den Parana Tunnel (der Preis ist seit Anfang März von ARS 530 auf ARS 700 gestiegen), über die RN168 und die RN12. In iOverlander habe ich Nogoya einen Stellplatz beim Aeroclub und eine Wäscherei gefunden. Über WhatsApp setze ich mich mit Laura vom Aeroclub Nogoya in Verbindung und bekomme das ok, dass wir dort übernachten können. Geplant hatten wir 1-2 Nächte, aber Laura fragt, ob wir nicht auch über das Wochenende bleiben wollen, da dann einige Aktivitäten stattfinden. Soviel Zeit haben wir und wir beschließen, das Wochenende zu bleiben. Die Wäsche ist schnell abgegeben und wir suchen uns einen Platz auf dem Gelände des Clubs. Kurz nachdem wir angekommen sind, kommt Jorge, einer der Piloten, und bringt uns eine Tüte Alfajores als Begrüßungsgeschenk. Dabei sollten wir als Gäste doch eigentlich ein Geschenk mitbringen. Den nächsten Tag nutzen wir für Hausarbeiten. Am Freitag holen wir dann unsere Wäsche ab und kaufen ein paar frische Sachen ein. Mittags kommen dann ein paar Leute vom Club. Lauras Mann, Mauricio, ist Fluglehrer und es werden einige Starts und Landungen geübt. Am Samstag ist es morgens etwas diesig, aber die Sonne setzt sich durch und es wird wieder geflogen. Am Sonntag wird es dann etwas voller. Mittags wird wieder ein Asado gemacht und selbstverständlich sind wir eingeladen. Ich habe am Samstag Brownies gebacken, die wir als Nachtisch beisteuern. Den ganzen Tag werden Wartungsarbeiten an den Flugzeugen vorgenommen und es gibt Flugstunden. Mauricio wollte uns einen kurzen Flug schenken, aber offenbar haben die Wartungsarbeiten etwas länger gedauert und die Dämmerung setzt schon ein. Er diskutiert noch mit den anderen Piloten, ob einer mit uns am Montag fliegen kann, aber sie müssen alle arbeiten und die Wettervorhersage ist auch nicht so gut. Am Morgen ist es dann auch diesig und regnerisch. Unsere letzte Etappe bis zur Grenze steht an. Durch plattes Land geht es über die RN23 und die RP20 nach Gualeguaychu. Da der Diesel in Uruguay deutlich teurer ist (€ 1,50 vs. € 0,68 in Argentinien), machen wir noch einen Tank voll. Kurz vor dem Ziel sehen wir in einer Seitenstraße ein Auto im Straßengraben. Ralph bremst sofort ab, dreht und fährt zurück. Wir werden freudig und mit Winken begrüßt. Die Straße ist ca. 1,5 spurig und leicht konkav mit Gräben auf beiden Straßen; typisch für kleinere Nebenstraßen. Eine Familie mit 3 kleinen Kindern ist mit einem PKW auf dem weichen und rutschigen Untergrund etwas Richtung Graben weggerutscht. Ein Argentinier wollte mit seinem Pickup helfen, ist dann aber selber in den Graben gerutscht. Nun hängt er so richtig fest, das rechte Vorderrad steht in der Luft. Da die Schäkel des Bergegurts zu dick für die Abschleppvorrichtung des Pickups sind, versuchen wir es mit einem dicken Seil, was leider relativ schnell reißt. Da die Argentinier aber immer gut improvisieren können und einer ein Stück Draht im Kofferraum hatte, wird eine Lösung gefunden. Mit dem Bergegurt bekommt Ralph das Auto dann aus dem Graben, aber noch nicht richtig auf die Straße. Das Problem ist, dass jetzt ein kleiner Bach in den Graben mündet. Mit manueller Kraft, wird er dann aber seitlich auf die Straße gezogen. Unsere Schuhe fühlen sich inzwischen so an, als wären sie 3-5 Nummern größer. Ob ich die jemals wieder sauber bekomme? Die Reifen aller Autos sehen aus wie Slicks. Die Straße ist wie Schmierseife. Nachdem der Pickup rausgefahren ist, versuche wir mit dem Unimog an den PKW ranzukommen. Aber relativ schnell fängt auch er an zu rutschen. Der Pickup versucht noch einmal den PKW freizubekommen, rutscht aber wieder seitlich weg. Diesmal können wir ihn relativ schnell und problemlos wieder auf die Straße bringen. Inzwischen haben wir von Anwohnern gehört, dass der Bauer mit dem Traktor kommt, wenn er die Arbeit beendet hat. Wir verabschieden uns also und fahren weiter. In Gualeguyachu geht es nochmal in den Supermarkt. Wir beschließen, in einer Seitenstraße neben dem Parkplatz zu übernachten. Dort stehen auch schon 2 LKWs. Gegen 21h klopft es dann aber an der Tür und draußen stehen ein paar Leute von einem Sicherheitsdienst. Sie sagen, wir können stehen bleiben, sie würden uns aber empfehlen, ein Stück weiter auf einen großen Parkplatz zu fahren. Ralph lag zwar schon im Bett, stellt uns dann aber doch noch um. Am Morgen sehen wir dann, dass LKWs auf den Platz kommen und neben uns Erde abladen. Also machen wir uns zeitig auf den Weg zur Grenze. Vor der Brücke kommt die Fracht Kontrolle. Alles steht voll mit LKWs, aber wir können durchfahren. Aus der Entfernung sieht die Brücke wie eine Sprungschanze aus. Es stellt sich dann aber raus, dass sie nur 10% Steigung hat. Die Aus-/Einreise läuft problemlos ab. Wir müssen sowohl für unser Visa als auch für die Einfuhrgenehmigung von Albatros jeweils nur an einen Schalter, an dem die Ausreise aus Argentinien und die Einreise nach Uruguay zusammen abgewickelt wird. Gegen 11:30h sind wir dann wieder in Uruguay.

English Version (no translation Geman text)

After a week in Parque Municipal (with electricity and WiFi), we set off again. First, however, we fill up our supplies in the supermarket. The roads are always paved, but in very different condition. For the night we go to the old train station in Progresso, but this is now inhabited and the surroundings do not look very safe. The parking slots at the main plaza are too short for us. When we are about to leave the village, we see a large area on which trailers are parked to the right of the road. We quickly decide and park there as well. Twice during the day, we had the problem that the door to the cabin did not open. In the course of the day, we get a message from Silvio that he will only be back home on July 26. Since we want to cross over to Uruguay on July 28th, our reunion will be cancelled for the time being. However, we now urgently need a laundry. In the morning we are on the road early, because Ralph slept badly. From 3h on trucks turned up at the place. We now follow RP4 and RN11 towards Santa Fe, where we get stuck in a traffic jam, generated by a demonstrating crowd. However, everything is quiet and peaceful. Once we passed this, we drive through the Parana Tunnel again (the price has risen from ARS 530 to ARS 700 since the beginning of March), over RN168 and RN12. In iOverlander I found a place for camping at the Aeroclub and a laundry in Nogoya. Via WhatsApp I get in touch with Laura from the Aeroclub Nogoya and get the ok that we can spend the night there. We had planned 1-2 nights, but Laura asks if we don’t want to stay over the weekend, because some activities will take place. So we decide to stay until Monday. The laundry is quickly dropped off and we look for a place on the grounds of the club. Shortly after we settled, Jorge, one of the pilots, arrives and brings us a bag of alfajores as a welcome gift. How nice, should we as guests, were supposed to bring a gift? We use the next day to do some housekeeping. On Friday we pick up our laundry and buy some fresh things. At noon the first people from the club arrive. Laura’s husband, Mauricio, is a flight instructor and we watch them practice some takeoffs and landings. On Saturday it is a bit hazy in the morning, but the sun comes out and they start flying again. On Sunday it gets a bit more crowded. At noon an asado is prepared and again we are invited. I baked brownies on Saturday, which we contribute as dessert. All day there is maintenance work on the planes and flying lessons. Mauricio wanted to give us a short flight, but apparently the maintenance work took a little longer and dusk is already setting in. He is still discussing with the other pilots if one can fly us on Monday, but they all have to work and the weather forecast is not so good either. In the morning it is again hazy and rainy. We continue towards the last stop before the border. Through flat country we take RN23 and RP20 to Gualeguaychu. Since diesel is much more expensive in Uruguay (€ 1.50 vs. € 0.68 in Argentina), we fill up another tank. Shortly before we reach our destination, we see a car in a ditch on a side street. Ralph immediately stops, turns around and drives back. We are greeted joyfully and with waving. The road is about 1.5 lanes and slightly concave with ditches on both sides; typical of smaller side roads. A family with 3 small children slightly drifted off towards the ditch with a passenger car on the soft and slippery surface. An Argentinean wanted to help with his pickup truck, but then slid into the ditch himself. He is really stuck, the right front wheel is in the air. Since the shackles of the recovery belt are too thick for the towing device of the pickup, we try it with a thick rope, which unfortunately tears relatively quickly. But since the Argentines are always good at improvising and one of them had a piece of wire in the trunk, a solution is found. With the recovery belt, Ralph then gets the car out of the ditch, but not yet properly onto the road. The problem is that the pickup is moving to where a small stream flows into the ditch. With manual force, however, it is pulled sideways onto the road. Our shoes now feel like they are 3-5 sizes bigger. Will I ever get them clean again? The tires of all the cars look like slicks. The road is like soft soap. After the pickup truck has moved, we try to get to the other car. But relatively quickly the Unimog starts to slide as well. The pickup tries to get the car free for a second time, but again it slips sideways. This time we can get it back on the road relatively quickly and without any problems. In the meantime, we have heard from residents that the farmer will come with the tractor when he has finished his work. So, we say goodbye and drive on. In Gualeguyachu we go to the supermarket again. We decide to spend the night in a side street next to the parking lot. There are already 2 trucks. Around 21h there is a knock at the door and outside there are some people from a security service. They say we can stay, but they would recommend us to drive a bit further to a big parking lot. Ralph was already in bed, but he moves us to the parking. In the morning we see trucks coming and unloading earth next to us. We finally make our way to the border. There is a building for freight control before we reach the bridge. Everything is full of trucks, but we can drive through. From the distance the bridge looks like a ski jump. But it turns out that it only has a 10% slope. The exit/entry process is very smooth. For both, our visa and the import permit of Albatros we only have to go to one counter, where both sides of the border are handled together. Around 11:30h we are back in Uruguay.

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Ute Rößler Verfasst von:

3 Kommentare

  1. Rolf DL1EAG
    07/08/2022
    Antworten

    Hallo Ute, hallo Ralph,
    vielen Dank, es ist wieder ein sehr schöner Beitrag, die Bilder wie immer
    sehr gut. Inzwischen werdet ihr von mehreren Funkfreunden aus R09
    beobachtet.
    Ich hatte ineinem der letten Rundsprüche nochmals von euch erzählt
    und die URL angegeben.
    Weiterhin viel Spaß und wie ist die Planung für die nächsten Monate?
    Alees Gute
    Rolf

  2. Rolf Kühn
    08/09/2022
    Antworten

    Hallo Ute, hallo Ralph,
    ja,das war ja wieder ein tolles Abenteuer.
    Ich war auf der Hochzeit meiner Enkelin, am nächsten morgen haben meine
    Tochter, meine Enkelin und meine 2 Urenkel mit mir euren Bericht gelesen.
    MeinEnkel Raphael will auch Mitfahren, hi.
    Weiterhim viel Spaß
    Rolf
    dl1eag

  3. Rolf
    17/04/2023
    Antworten

    Hallo Ute, hallo Ralph,
    wie immer ein Vergnügen. Wieder tolle Bilder und schöne Beschreibung.
    Ralph ist ja wohl bald als „Abschlepper“ anerkannt.
    Viele Grüße
    Rolf

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