Paraguay: San Miguel – NP Ybycui – Sapucai – Yaguaron – San Bernadino – Hasta La Pasta

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Nach der Prozession gestern, verlassen wir San Ignacio Guazú. Zuerst machen wir einen Abstecher nach Santa Rosa de Fe. Dort hat sich im Park im Stadtzentrum eine Affenfamilie eingenistet. Über Naturstraßen geht es dann zur PY01 und weiter Richtung Norden. Als neben der Straße jede Menge Essensstände auftauchen, können auch wir nicht widerstehen und machen Mittagspause. In San Miguel ist die Straße von Kunsthandwerkern gesäumt. Hier werden hauptsächlich Webarbeiten – Hängematten, Hängesessel, Ponchos und Decken – verkauft. Einen Mann können wir bei der Arbeit an einem Hängesessel beobachten. Er erzählt, dass er einen Tag braucht, um den Webstuhl zu bespannen und dann einen Tag um den Stoff zu weben. Leider wissen wir nicht, wie lange es dann noch dauert, bis der Sessel fertiggestellt ist. Der von uns geplante Stellplatz am Fluss ist dem Hochwasser zum Opfer gefallen. Also fahren wir weiter, bis wir auf einem freien Feld neben der Straße unser Nachtlager aufschlagen. Nachts war viel Verkehr und so sind wir früh auf den Beinen. Wir fahren noch ein Stück, ehe wir auf die DO17 abbiegen. Ralph fühlt sich auf der Hauptstraße ziemlich gejagt und nimmt lieber Naturstraße in Kauf. Johanna und Klaus fahren die PY01 weiter. Wir haben vereinbart, dass wir uns später am Eingang zum Nationalpark Ybycui treffen. Bis auf 15 km Naturstraße ist auch unsere Strecke geteert, aber es ist nur wenig Verkehr. Die 15 km haben es dafür aber in sich. Als wir an eine alte Holzbrücke kommen, halten wir erstmal an und Ralph inspiziert die Brücke zu Fuß. Nachdem er das OK für die Überquerung gegeben hat, laufe ich ein Stück zurück und runter zum Fluss, um ihn von dort zu filmen. Als wir am Park ankommen, sind Johanna und Klaus schon da. Wir dürfen nicht im Park übernachten. Direkt vor dem Park ist ein Campingplatz, aber die Einfahrt ist für den MB1017 zu schmal; wir würden durchpassen. Als wir noch Mittagspause machen, kommt der Platzbetreiber und sagt, er könne einen Pfosten an der Einfahrt rausnehmen, dann würden auch Johanna und Klaus gut reinkommen. Gesagt, getan – wir haben einen Stellplatz für 3 Nächte. Am nächsten Tag fahren wir in den Nationalpark und machen 3 kurze Wanderungen. D. h. wir machen nur 2,5, da wir für die Flussdurchquerung auf dem Trail zum Salto Escondido die falschen Schuhe anhaben. Der nächste Tag ist Ruhe- und Wartungstag und ich bringe die Fotofolien für unsere Tür, die ich Ralph zum Geburtstag geschenkt habe, an. Später kommen dann noch Claudia & Michel auf den Platz und wir sitzen gemütlich zusammen und quatschen. Weiter geht es dann Richtung Paraguari, wo wir am Supermarkt unsere Vorräte auffüllen, und dann zum Eisenbahnmuseum in Sapucai. Ich fand das Museum nur so la, la. Wir übernachten draußen auf dem Parkplatz. Unser nächstes Ziel ist Yaguaron. Leider hat der „Templo de San Buenaventura“ gerade geschlossen. Die 2 Stunden Mittagspause verbringen wir mit einem kurzen Spaziergang und ein paar Empanadas. Schon die Eingangstür der Kirche sind beeindruckend, aber als wir die ersten Schritte ins Innere machen, wissen wir schon, dass sich die Wartezeit gelohnt hat. Überall sind aufwändige und tolle Schnitzarbeiten zu sehen. Der ganze Bereich hinter dem Altar ist eine einzige große Schnitzarbeit. Ein älterer Mann gibt uns einige Infos zu dem Bau und spielt dann sogar noch ein paar Takte auf der alten Orgel. Wir fahren noch weiter bis Itauguá, wo wir neben einem Spielplatz in der Nähe des Friedhofs übernachten. Bevor wir den Ort wieder verlassen, laufen wir noch ein Stück die Hauptstraße entlang und bewundern (und kaufen) die Spinnennetzwebereien (Nanduti), für die die Frauen aus dem Ort bekannt sind. Der Park Cerro Koi in Araguá ist leider noch geschlossen. So suchen wir uns im Zentrum einen Platz im Schatten für die Mittagspause und werden prompt von zwei deutschen Frauen angesprochen. In dem Ort sind die Händler auf Tonwaren spezialisiert. Wir sehen einige schöne große Blumenvasen, aber der Rest ist entweder sehr christlich angehaucht (kleine Altäre, Schreine) oder kitschig. Dafür finden wir eine Eisdiele und gönnen uns jeder ¼ Liter (3 Geschmackssorten). Weiter geht es nach San Bernardino, wo wir am See in einer Seitenstraße auf Karola und Hans stoßen und wir gehen zusammen noch etwas trinken. In der Nacht werden wir von einem Sturm ganz schön durchgewackelt. Nachdem wir den fast komplett deutschen Markt besucht haben, fahren wir weiter nach Altos und ins „Nudelcamp“, wo wir den „blauen“ Klaus und Gisi kennenlernen. Der Platz hat seinen Namen von der Nudelmanufaktur „Hasta la Pasta“, die die Eigentümer Marion und René früher dort betrieben haben.  Hier sitzen wir eine Woche lang die Hitze aus, waschen unsere Wäsche, tötteln am Auto rum und sitzen zusammen am Lagerfeuer oder am Sonnenuntergangsplatz. Nach ein paar Tagen verabschieden sich Johanna und Klaus, da ihr Heimflug naht. Dafür stoßen dann noch Patricia und Stefan aus der Schweiz und Frank und Marion mit Mira Luna dazu. Der Sturm hat auch hier seine Spuren hinterlassen und so haben wir die ersten 3 Tage immer wieder mal keinen Strom. Am Donnerstag und Freitag regnet es dann immer wieder mal. Am Samstagmorgen verabschieden wir uns und fahren nochmal nach San Bernadino auf den Markt. Dann geht es für uns nach Asuncion, wo wir zuerst ein Einkaufszentrum mit einem Apple Shop anfahren. Das Problem mit Ralphs MacBook ist nicht das Ladegerät und für das Model wird kein Service mehr angeboten. Wir fahren weiter bis zur Küste, wo wir parken. Nicht weit entfernt findet gerade eine Veranstaltung statt. Wenn ich es richtig verstanden habe, war es eine Dankesveranstaltung für Menschen, die während er Corona Krise ehrenamtliche Arbeit in der Gemeinde geleistet haben. Neben den üblichen Ehrungen, gibt es ein paar Auftritte auf der Bühne. Als erstes sehen wir das Jugendorchester „Orchestra de Instrumentales recicladas“. Alle Instrumente sind aus Müll und selber gebaut und wir sind begeistert. Danach wird Zumba zum Mitmachen angeboten, aber die Resonanz ist eher zurückhaltend. Erst als verkündet wird, dass es 3 wertvolle Preise zu gewinnen gibt, füllt sich der Platz vor der Bühne. Für einen kurzen Tanz kommt ein Mann mit klassischem Kostüm auf die Bühne und anschließend noch eine Gruppe älterer Frauen, die sich eher unkoordiniert und gemächlich auf der Bühne bewegen. 2 von ihnen haben einen Krug auf dem Kopf.  Wir wollen noch einen kurzen Spaziergang ins Zentrum machen und landen prompt in den Slums von Asuncion. Für die Nacht fahren wir noch ein Stück weiter. In der Nähe der Polizeiwache ist es deutlich ruhiger. Hier sprechen uns Alice & Joel an. Sie ist Mennonitin und spricht sehr gut Deutsch. Ihr Mann fährt LKW im Chaco und war so begeistert von unserem Auto, dass er sie gebeten hat, uns anzusprechen. Es wird eine lange und sehr nette Unterhaltung mit den Beiden (bzw. hauptsächlich mit Alice). Wir übernachten ein paar Tage an dem Platz und besuchen den botanischen Garten, der eher ungepflegt wirkt, kaufen einen neuen Außenspiegel, versuchen erfolglos Sandalen zu kaufen, schauen uns eine Klimaanlage an und laufen nochmal durch das Stadtzentrum. Bis auf die sehr nette Touristinformation, in der man auch Souvenirs aus dem ganzen Land kaufen kann, dem „Pantheon de los Heroes“ und dem „Palacio Lopez“ hat uns Asuncion nicht beeindruckt. Das konnte auch die ein oder andere schöne Wandmalerei nicht ausgleichen. Es ist ein eigenartiger Mix aus schön restaurierten und verfallenen Häusern und mit Slums mitten in der Stadt. Als wir dann noch einen „vermeintlichen“ Unfall haben, sind wir froh, dass wir am nächsten Tag weiterfahren. Im Feierabendverkehr quetscht sich ein PKW rechts an uns vorbei und behauptet dann, dass wir ihm hinten links einen Kratzer in den Kotflügel gefahren haben. Ein Polizist, der dazu kommt, lässt sich den Sachverhalt erklären und als Ralph gerade in der Kabine die Papiere holt, fährt der „Unfallgegner“ weiter und der Polizist sagt, wir sollen auch fahren. Am nächsten Tag fahren wir dann gegen 10h zur Grenze. Da ich die Online-Einreise für Argentinien schon am Abend vorher gemacht habe, dauert der ganze Aus- und Einreiseprozess nur ca. 20 Minuten.

English Version (no translation of Geman text)

After the procession yesterday, we leave San Ignacio Guazú. First, we make a detour to Santa Rosa de Fe. There, a monkey family has taken up residence in the park in the city center. Over natural roads we then drive to PY01 and continue north. At some point we see a lot of food stalls besides the road and can’t resist to take a lunch break. In San Miguel the street is lined with artisans. Mainly weavings – hammocks, hanging chairs, ponchos and blankets – are sold here. One man is actually working on the fabric for a hanging chair. He explains that it takes a full day to string the loom and then another day to weave the fabric. Unfortunately, we don’t know how long it will take then to finish the chair. The site at the river, where we had planned to camp for the night, has fallen victim to the flood. So, we drive on until we set up our night camp on a field next to the road. There was a lot of traffic at night and therefore we are up early. We drive for a bit before turning onto DO17. Ralph feels quite chased on the main road and prefers to take the natural road. Johanna and Klaus continue on PY01. We have agreed to meet later at the entrance to the Ybycui National Park. Except for 15 km of natural road, our route is also tarred, but there is only little traffic. However, the 15 km are quite demanding. When we reach an old wooden bridge, we stop and Ralph inspects the bridge on foot. After he has given the OK for the crossing, I walk back a bit and down to the river to film it from there. When we arrive at the park, Johanna and Klaus are already there. We are not allowed to spend the night in the park. There is a campground right in front of the park, but the entrance is too narrow for the MB1017; we would fit through. When we are still having lunch, the campground host comes and says he can take out a post at the entrance, then Johanna and Klaus would also get in easily. No sooner said than done – we have a site for 3 nights. The next day we drive into the national park and do 3 short hikes. I.e., we only do 2.5, because we have the wrong shoes on for the river crossing on the trail to Salto Escondido. The next day is rest and maintenance day and I put the photo foils, which I gave to Ralph for his birthday, into the door. Later, another German couple,  Claudia & Michel, arrive and we sit comfortably together and chat. We continue towards Paraguari, where we fill up our supplies at the supermarket, and then to the railroad museum in Sapucai. I found the museum only so la, la. We spend the night outside in the parking lot. Our next destination is Yaguaron. Unfortunately, the „Templo de San Buenaventura“ has just closed. We spend the 2 hours lunch break with a short walk and a few empanadas. Already the entrance doors of the church are impressive, but when we take the first steps inside, we know that the wait was worth it. There are intricate and great carvings everywhere. The whole area behind the altar is one big carving. An older man gives us some information about the construction and then even plays a few bars on the old organ. We continue on to Itauguá, where we spend the night next to a playground near the cemetery. Before we leave the town again, we walk a bit along the main street and admire (and buy) the spider web weavings (nanduti) for which the local women are famous. Cerro Koi Park in Araguá is still closed. So, we look for a place in the shade in the center for our lunch break and are promptly approached by two German women. In this town the artists are specialized in pottery. We see some nice big flower vases, but the rest is either very Christian (small altars, shrines) or kitschy. Instead, we find an ice cream parlor and treat ourselves to ¼ liter each (3 flavors). We continue to San Bernardino, where we meet Karola and Hans in a side street at the lake and go for a drink together. During the night we are shaken quite a bit by a storm. After visiting the almost completely German market, we continue to Altos and the „Pastacamp“, where we meet the „blue“ Klaus and Gisi. The place has its name from the pasta factory „Hasta la Pasta“, which the owners Marion and René used to run there.  We sit out the heat for a week, do our laundry, potter around the car and sit together around the campfire or sunset spot. After a few days Johanna and Klaus say goodbye, because their flight home is approaching. Patricia and Stefan from Switzerland and Frank and Marion with Mira Luna join us. The storm has also left its mark here and so we have no continuous electricity for the first 3 days. On Thursday and Friday it starts raining again and again. On Saturday morning we say goodbye and go again to San Bernadino to the market. Then we drive to Asuncion, where we first stop at a shopping center with an Apple store. The problem with Ralph’s MacBook is not the charger and there is no service for his model anymore. We continue to the coast where we park. Not far away there is an event taking place. If I understood correctly, it was a thank you event for people who did volunteer work in the community during Corona Crisis. Besides the usual tributes, there are a couple of performances on stage. First, we see the youth orchestra „Orchestra de Instrumentales recicladas“. All instruments are made of garbage and self-made and we are thrilled. After that, Zumba is offered to join in, but the response is rather reserved. Only when it is announced that there are 3 valuable prizes to be won, the place in front of the stage fills up. For a short dance, a man with a classical costume comes on stage and then another group of older women, who move rather uncoordinated and leisurely on stage. Two of them have a jug on their heads.  We want to take a short walk into the center and promptly end up in the slums of Asuncion. For the night we drive a bit further along the coast. Near the police station it is much quieter. Here Alice & Joel approach us. She is a Mennonite and speaks German very well. Her husband drives a truck in the Chaco and was so excited about our car that he asked her to approach us. It becomes a long and very nice conversation with both of them (or mainly with Alice). We return to this place for a few nights and during the days visit the botanical garden, which seems rather unkempt, buy a new mirror, try unsuccessfully to buy sandals, look at an air conditioner and walk through the city center again. Except for the very nice tourist information, where you can also buy souvenirs from all over the country, the „Pantheon de los Heroes“ and the „Palacio Lopez“ Asuncion did not impress us. Not even the one or another beautiful mural could make up for that. It is a strange mix of beautifully restored and dilapidated houses and with slums in the middle of the city. When we then have a „supposed“ accident, we are glad to continue the next day. In the after-work traffic, a car squeezes past us on the right and then claims that we have scratched his left rear fender. A policeman, who comes along, has the facts explained to him and as Ralph is just getting the papers in the cabin, the „other party“ drives on and the policeman says that we should also drive. Around 10h the next day we go to the border. Since I have already made the online entry for Argentina the night before, the whole exit and entry process takes only about 20 minutes.

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Ute Rößler Verfasst von:

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