Argentinien: Los Altares – La Buitrera – El Bolson – Bariloche – Cerro Leon

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Von Las Plumas geht es weiter über die RN25. Die Landschaft wird durch unterschiedliche Felsformationen abwechslungsreicher. Kurz vor Los Altares stoppen wir und besichtigen Felsmalereien, die wenige Meter neben der Straße zu finden sind. Die Suche nach einem Stellplatz für die Nacht wird etwas schwieriger, aber im Dritten Anlauf sind wir kurz vor Paso de Indio fündig. Wir übernachten in absoluter Ruhe ca. 500 Meter von der Straße entfernt am Fluss. Da wir beide nicht gut geschlafen haben (zu warm, Krämpfe) brechen wir erst spät auf. Gegen Mittag biegen wir dann auf die RP12 ab. Jetzt liegen ca. 360 km Schotterstraße ohne große Infrastruktur vor uns. Sie lässt sich aber hier noch sehr gut fahren. Es geht z. T. ordentlich bergauf und bergab, dafür werden wir aber mit tollen Aussichten entschädigt. Rechts und links der Straße liegen große Farmen. Alle paar Kilometer tauchen ein paar vereinzelte Häuser auf. Kurz vor Cerro Condor übernachten wir neben der RP12. Am nächsten Tag sehen wir immer wieder einzelne Häuser. Die Gegend scheint stärker besiedelt zu sein, als wir dachten. Auch sehen wir Ziegen in den Felsen und Schafherden. Gegen 16h suchen wir uns einen Stellplatz am Fluss ca. 200 Meter von der Straße entfernt. Obwohl das Gelände nicht eingezäunt ist (was sonst überall der Fall war), kommen gegen Abend 3 Männer und erklären, dass wir auf einem privaten Grundstück stehen. Nach kurzem Gespräch und dem Versprechen, weder Feuer zu machen, noch Müll abzuladen, dürfen wir aber über Nacht stehen bleiben. Zu unserer Überraschung stoßen wir bei der Weiterfahrt in Sapo auf gepflasterte Straßen und Claró Signal. Hinter dem Ort wird der Straßenzustand dann immer schlechter. Inzwischen ist der Belag wie ein Waschbrett und wir fahren nur noch zwischen 10 und 20 km/h. Die Landschaft ist einfach grandios und erinnert uns an alte Wild West Filme. Wir fragen uns immer wieder „Wo sind all die Indianer hin?“. Gegen Mittag checken wir auf dem Campingplatz La Buitrera für 2 Nächte ein. Am nächsten Tag machen wir eine Wanderung in den nahegelegenen Canyon Buitrera. Es gibt hier ausgewiesene Kletterwände und wir können mehrfach Kletterer beobachten. Ab und zu müssen wir kleine Bachläufe überqueren und auf dem Rückweg machen wir dann noch den Abstecher zu einer Höhle (eher ein großer Felsüberhang), die früher von der indigenen Bevölkerung bewohnt wurde. Auch wenn die Tour nur knapp 7 km war, beschließen wir, noch einen Ruhetag einzulegen und verlängern am nächsten Morgen um eine weitere Nacht. Tagsüber laufen wir dann zum Obelisken Piedra Parada und einmal um ihn herum. Sehenswertes gab es nicht, aber wir hatten ein bisschen Bewegung. Da das Waschbrett immer schlimmer wird, beschließen wir an der Kreuzung der RP12 mit der RP35, dass wir nicht abbiegen, sondern der RP12 weiter folgen und uns damit ca. 100 km Schotterpiste ersparen. In Gualjaina (irgendwo im Nirgendwo) werden wir an der Polizeitstation angehalten und alle Papiere werden gründlich geprüft. Etwa 4 km bevor wir die RN40 erreichen, übernachten wir nochmal an einem kleinen Fluss mit Stromschnellen. Nachdem wir jetzt wieder Asphalt unter den Rädern haben, kommen wir, trotzt teilweise üblen Schlaglöchern, wieder zügiger voran. In Epuyen machen wir Mittagspause. Da wir aber auch dort so gut wie kein Handysignal haben, fahren wir weiter bis El Bolson. Hier übernachten wir etwas außerhalb des Stadtzentrums an einem Platz, der aussieht als hätte das mal eine Siedlung werden sollen. Es stehen Straßenlaternen und mehrere Stromverteiler, die aber nicht angeschlossen sind. Dank Handysignal können wir einen Termin für einen Ölwechsel und für eine Autowäsche vereinbaren und Veronica organisiert, dass wir knapp 100 Meter neben der Werkstatt bei Hernans Vater auf dem Hof übernachten können. Nachdem wir unsere Vorräte wieder aufgefüllt haben, geht es also weiter nach Bariloche. Dort treffen wir gegen 16h ein. Bei der Einfahrt in den Hinterhof, nimmt Ralph ein vorstehendes Teil des Tores mit und verursacht einen Kratzer in der Kabine. Um 13:15h sind wir in der Werkstatt fertig und fahren zur Waschstraße am anderen Ende der Stadt. Dort bittet man uns, um 19h wiederzukommen, da sie so viele Autos in der Einfahrt stehen haben, dass wir nicht durchkommen. Die Wartezeit verbringen wir an der Playa Centenario und mit Astrid Därr, einer Reisejournalistin, die mit ihrem Sohn unterwegs ist. Wir hatten ihr Auto vor 3 Jahren in der Waschstraße gesehen und ihr einen Zettel an die Scheibe gemacht. Seitdem waren wir in Kontakt. Die Nacht verbringen wir an der Playa Centenario. Für den nächsten Tag haben wir uns mit Veronica und Hernan im Zentrum von Bariloche verabredet. Also fahren wir morgens auf einen sicheren Parkplatz und laufen ein bisschen durch die Stadt; hauptsächlich die beiden Zelte mit den Kunsthandwerkern. Nach argentinischer Sitte treffen wir uns um 14h zum Mittagessen. Gegen 17h brechen wir wieder auf und fahren nach Dina Huapi. Dort können wir in der Einfahrt von Veronicas Haus übernachten. Leider erweist sich das Tor dann als zu schmal und so fahren wir an die Puma Tankstelle. Für den nächsten Tag haben wir um 15h eine Tour zu den Höhlen von Cerro Leon gebucht. Zwei der drei Höhlen sind zwar auch hier eher wieder große Felsüberhänge, dafür müssen wir in die 3 auf allen Vieren durch einen ca. 5 Meter langen Tunnel kriechen. Ralph ist an einer Stelle wegen der Kamera fast hängengeblieben, schafft es aber auch noch. In der Höhle erwartet uns dann ein glasklarer kleiner See mit einer spiegelnden Oberfläche. Leider war die Führung, bei der auch einiges über die Pflanzen und Tiere der Umgebung erklärt wurde, nur auf Spanisch. Da unser Führer aber sehr stark mit Mimik und Gestik gearbeitet und langsam und deutlich gesprochen hat, habe ich ca. 50% verstanden. Da es noch lange hell ist, beschließen wir, noch bis Villa La Angostura zu fahren. Prompt fängt es an zu regnen und so zieht sich die Fahrt dann doch ein bisschen in die Länge. In Villa La Angostura übernachten wir auf einem kleinen Parkplatz direkt neben der Galerie, in der auch die Bäckerei Madre ist. Am Morgen kaufen wir dort noch ein Brot und bei Mamuschka ein paar Pralinen und dann steuern wir unser nächstes Ziel, San Martín de los Andes, an.  In den Bergen ist es aber immer noch diesig und wir sehen sogar einen kleinen Schneehaufen neben der Straße. Wegen des Wetters fahren wir an den vielen Aussichtspunkten, die hier auf der Route der 7 Seen sind, meistens vorbei. Die Ausblicke haben wir ja auch 2019 und 2020 schon genossen. Am späten Mittag treffen wir dann genau 1 Jahr und 1 Monat nach unserer coronabedingten Abreise wieder auf dem Campingplatz Travellers Camping & Dorms ein.

English Version (no translation Geman text) From Las Plumas, we continue on RN25. Due to different rock formations, the landscape becomes more varied. Shortly before Los Altares we stop and visit rock paintings, which can be found a few meters next to the road. To find a place for the night turns out to be a bit more difficult, but finally we’re lucky shortly before Paso de Indio. We spend the about 500 meters away from the road at the river and enjoy absolute silence. Since we both did not sleep well (too warm, cramps) we leave late. Around noon we turn onto the RP12. Now there are about 360 km of gravel road without much infrastructure ahead of us. The first part of the road is still very easy to drive. Some of it is quite uphill and downhill, but we are compensated with great views. To the right and left of the road are large farms. Every few kilometers we see a few isolated houses. We spend the night shortly before Cerro Condor just besides RP12. The next day we see quite a few houses. The area seems to be more populated than we thought. We also see goats in the hills and herds of sheep. Around 16h we stop for the night at a river about 200 meters from the road. Although the area is not fenced (which was the case everywhere else), towards evening 3 men appear and explain that we are on private property. After a short conversation and the promise neither to make a camp fire nor to dump garbage, we are allowed to stay for the night. As we continue our journey we’re surprised, to encounter paved roads and Claró signal in Sapo (the one and only time between Dolavon and Epuyen). Behind Sapo the road condition gets worse and worse. In the meantime, it is like a washboard and we can only drive between 10 and 20 km/h. The landscape is simply magnificent and reminds us of old Wild West movies. We keep asking ourselves „Where have all the Indians gone?“. Around noon we check in at the La Buitrera campground for 2 nights. The next day we take a hike into the nearby Canyon Buitrera. There are designated climbing walls and we watch climbers several times. Every now and then we have to cross small streams and, on our way back, we take a detour to a cave (more like a big rock overhang), which was inhabited by the indigenous population in former times. Even though the tour was only about 7 km, we decide to take another rest day and in the morning extend our stay for another night. During the day we walk to the obelisk Piedra Parada and once around it. There was nothing worth seeing, but we had a bit of exercise. Since the washboard is getting worse, we decide at the intersection of the RP12 with the RP35 that we’ll continue on RP12 and thus save us about 100 km of gravel road. In Gualjaina (somewhere in the middle of nowhere) we are stopped at a police station and all papers are checked thoroughly. About 4 km before we reach RN40 we stop for the night at a small river with rapids. Now that we have asphalt under our wheels again, we can move forward more quickly, despite some nasty potholes. In Epuyen we take a lunch break. But since we have no cell phone signal there either, we continue to El Bolson. Here we spend the night a bit outside the city center at a place that looks like it should have been a settlement. There are street lamps and several electricity distributors, but they are not connected. Thanks to good cell phone signal we can make appointments for an oil change and a car wash in Bariloche and Veronica organizes that we can spend the night in Hernan’s father’s yard about 100 meters from the garage. After we have refilled our supplies, we continue to Bariloche, where we arrive around 16h. While entering the backyard, Ralph doesn’t see a protruding part of the gate and causes a scratch in the cabin. At 13:15h we are finished in the garage and drive to the car wash at the other end of town. There they ask us to come back at 19h, because they have so many cars in the driveway that we can’t get through. We spend the waiting time at Playa Centenario and with Astrid Därr, a travel journalist who is traveling with her son. We had seen her car in the car wash 3 years ago and put a note on her window. We were in contact since then. We spend the night at Playa Centenario. For the next day we arranged to meet Veronica and Hernan in the center of Bariloche. So, in the morning we drive to a safe parking lot and walk a bit through the city; mainly through the two tents with the artisans. According to Argentine custom we meet at 14h for lunch. Around 17h we leave again and drive to Dina Huapi. There we can spend the night in the driveway of Veronica’s house. Unfortunately, the gate proves to be too narrow and so we drive to the Puma gas station. For the next day we have booked a tour to the caves of Cerro Leon at 15h. Two of the three caves are again rather large rock overhangs, but we have to crawl into the 3rd one on all fours through a tunnel about 5 meters long. Ralph almost got stuck at one point because of the camera, but finally manages as well. In the cave, a crystal-clear small lake with a reflective surface awaits us. Unfortunately, the guided tour, which also explained a lot about the plants and animals of the area, was only in Spanish. But since our guide worked very strongly with facial expressions and gestures and spoke slowly and clearly, I understood about 50%. Since we have another two hours of daylight, we decide to drive to Villa La Angostura. Promptly it starts to rain and so the trip drags on a bit. In Villa La Angostura we spend the night on a small parking lot directly next to the gallery, where the bakery Madre is located. In the morning we buy a nice German bread and at Mamuschka some chocolates and then we head for our next destination, San Martín de los Andes. It is still hazy in the mountains and we even see a small pile of snow next to the road. Because of the weather, we mostly pass by the many viewpoints that are here on the 7 Lakes route. We have already enjoyed the views in 2019 and 2020. Around late noon we arrive at the campsite Travellers Camping & Dorms exactly 1 year and 1 month after our corona-induced departure from there.

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Ute Rößler Verfasst von:

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