Nova Scotia: North Brookfield – Kejimkujik National Park – Digby Neck – Annapolis Royal – Cape Split

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Westfield hat zwar nur ein paar (hundert?) Einwohner aber es verfügt über eine Community Hall, in die ca. 100 Personen passen. In der findet am Samstagabend das Country Konzert statt. Wir treffen dort ein paar Freunde von Eva und Charly und werden direkt eingeladen, uns deren Grundstücke anzuschauen. Obwohl wir von den Liedern nur 2 oder 3 Stück kennen, gefällt uns das Konzert ganz gut. Robbie Cook ist ein guter Sänger und er macht eine lockere Moderation zwischen den Liedern.

Charly bietet sich an, mit uns am nächsten Morgen eine Tupper Lake Rundfahrt zu machen. Als erstes besuchen wir Franz und Roswitha, die aus Österreich sind und nur zeitweise in Kanada leben. Ihr Grundstück ist deutlich kleiner und hat neben dem Haupthaus mehrere kleinere Häuser; z. B. das Nähhaus und das Männerhaus. Auch hat Franz an schönen Aussichtspunkten Bänke aufgestellt und er betreibt etwas Waldpflege indem er tote Bäume rausholt. Anschließend geht es weiter zu Klaus und Christina aus Frankfurt/Wiesbaden. Sie leben ganzjährig in Kanada; wenn sie nicht gerade auf Reisen sind. Ihr Haus ist wieder in einem ganz anderen Stil gebaut und steht direkt am See.

Am Montag nutzen wir das Regenwetter und fahren nach Mahone Bay um endlich unser Paket mit der Dieselpumpe abzuholen. Allerdings stellt Ralph dann fest, dass es ein falsches Model ist und wir wohl nichts damit anfangen können.

Am nächsten Tag heißt es dann aber Abschied nehmen. Wir tauschen noch ein paar Kontaktdaten aus und dann fahren wir Richtung Kejimkujik National Park. Da es nicht weit ist, sind wir am frühen Nachmittag schon auf dem Campingplatz. Das Wetter ist schön und auch die Vorhersage für morgen sieht gut aus und so bauen wir unser Kanu direkt wieder zusammen. Diesmal klappt es zu zweit viel schneller, denn Ralph hat beim Abbau am Tupper Lake die Streben markiert. Bei strahlendem Sonnenschein lassen wir am späten Vormittag unser Kanu zu Wasser. Es sind zwar noch einige andere Kanus unterwegs, aber, aufgrund der Größe des Sees, herrscht eine himmlische Ruhe und wir sehen zwei Adler. Mit der Seekarte, die wir beim VIC erhalten haben, können wir uns gut orientieren. Wir paddeln bis Jake’s Landing, um eine kleine Pause zu machen. Leider gibt es dort nur einen Bootsverleih und so machen wir uns nach kurzem Aufenthalt wieder auf den Rückweg. Schon in der Bucht merken wir, dass es windiger geworden ist. Als wir auf den Hauptsee kommen, ist bald klar, dass wir es nicht zurück schaffen werden. Das Kanu wird immer wieder an das Ufer gedrückt und Ralph hat Probleme, es noch zu steuern. Nach kurzem Kartenstudium drehen wir wieder um und steuern Kedges Beach an. Von dort geht ein Wanderweg zurück zu unserem C-Platz. Wir ziehen das Kanu also an den Strand und laufen den sehr schönen Weg zum Platz. Dann fahren wir mit Albatros an den Strand und holen das Kanu ab. Als ich mir später die Unterlagen vom VIC nochmal ansehe, lese ich, dass der Wind in der Mittagszeit am stärksten ist und man daher entweder früh morgens oder spät nachmittags auf den See raus soll. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Am nächsten Tag machen wir noch zwei kurze aber sehr schöne Spaziergänge im Park und dann geht es weiter nach Digby.

Unterwegs machen wir einen kurzen Stop in Bear River. In diesem Ort ist fast jedes Haus eine Gallerie. In einem Geschäft sehen wir Steine, die mit Vögeln bemalt sind. Dabei sind die Malereien der Form des Steines angepasst und so detailliert, dass wir erst denken, es wären aufgedruckte Fotos. Wenn sie nicht so teuer und so schwer gewesen wären, würde jetzt bestimmt einer uns gehören.

Digby Neck ist ein langezogener Landstreifen mit nur einer Straße. Um bis an die Spitze, Brier Island, zu kommen, müssen wir zwei Mal mit der Fähre übersetzen. Bei Tiverton machen wir einen Abstecher und steigen die 248 Stufen zum Balancing Rock, einem Felsen, der uns an die Fingerklip in Namibia erinnert, hinab. In Westport fahren wir erst bis zum Ende der Strasse, von wo man den Leuchtturm auf einer vorgelagerten Insel sehen kann, und dann zum Western Lighthouse. Wir übernachten auf dem Parkplatz der Kirche, fahren aber morgens zum Frühstück wieder zum Western Lighthouse. Dort machen wir noch einen Spaziergang und versuchen Vögel zu fotografieren. Auf dem Weg zurück in den Ort kommen wir an einem Feld vorbei, auf dem ein Washer’s Tournament stattfindet. In zweier Teams müssen kleine Metallscheiben aus ca. sechs bis sieben Metern Entfernung in eine ca. 40×40 cm große Holzkiste geworfen werden. In der Kiste steht in der Mitte ein Rohr von ca. zehn cm Durchmesser. Zusätzlich gibt es noch einige Versteigerungen und eine Tombola. Der Erlös geht an eine wohltätige Organisation. Wir bleiben nur kurz dort und fahren weiter zum Northern Lighthouse. Dort beobachten wir mit dem Fernglas ein Whale Watching Schiff und wir können auch kurz einen Wal sehen.

Am nächsten Tag geht es weiter nach Annapolis Royal. Dort schlendern wir durch das Gelände des ehemaligen Fort Anne und wärmen uns anschließend in der German Bakery bei einem Kakao und einer Mohnschnecke bzw. einem Schweineohr auf. Kurz hinter dem Ort besuchen wir noch die Annapolis Tidal Generating Station, eines von drei Gezeitenkraftwerken auf der Welt. In Middelton haben wir Probleme, die erste Wasseruhr der Welt zu finden. Als wir dann endlich vor ihr stehen, stellen wir fest, dass sie wohl defekt sein muss. Auf jeden Fall zeigt sie die falsche Uhrzeit an.
Über Nebenstrecken fahren wir weiter und ein Mal müssen wir sogar umdrehen, da uns das Navi unter einer Brücke durchschicken will, die eindeutig zu niedrig für Albatros ist.
Mit ein bißchen Suchen landen wir auf dem Campingplatz Look Off. Direkt gegenüber vom Platz ist ein Ausichtspunkt, von dem man eine irre Weitsicht über das Tal hat. Hier sind uns auch das erste Mal bewirtschaftete Felder (hauptsächlich Mais & Apfelbaumplantagen) aufgefallen. Da wir auf einem sehr hohen Punkt stehen, wirft Ralph mal wieder seine Antenne aus. Aber auch hier ist er erfolglos.
Erst gegen 12:30h machen wir uns am nächsten Tag auf und fahren noch ein paar Kilometer bis zum Cape Split. Da unsere bisherige Erfahrung ist, daß die Kanadier eher fußfaul sind, gehen wir davon aus, dass wir gemütlich ein bißchen am Strand laufen und fotografieren. Wir sind daher ziemlich überrascht, dass vom Parkplatz aus ein acht km langer Wanderweg zum eigentlichen Cape führt. Die erforderliche Zeit für Hin- und Rückweg wird mit vier bis fünf Stunden angegeben. Das sollten wir schneller schaffen. Allerdings haben wir nicht damit gerechnet, daß wir im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein und dabei einen gewaltigen Höhenunterschied überwinden müssen (mein Garmin zeigt an, daß ich 38 Stockwerke hochgelaufen bin). Wir schaffen die Strecke in gut vier Stunden, sind aber fix und fertig, als wir wieder am Auto sind. Auf dem Rückweg ruft Ralph sich immer wieder die Worte seiner Trainerin von der Montagsgruppe in Erinnerung: Immer schön die Füße heben!

English Version (no translation of German text)

Westfield only has a couple of (hundred?) inhabitants but it owns a Community Hall with space for approx. 100 people. This is where the country concert takes place. We meet some of Eva’s & Charly’s friends and are invited to visit their houses as well. We only know 2 or 3 songs but like the music and the singer.

Charly offers to take us on a Tupper Lake roundtrip. First we visit Franz and Roswitha. They are from Austria and only live part time in Canada. Their land is much smaller but has multiple houses; e.g. a sewing house and a men house. Additionally Franz has built benches at places with nice views. Our next stop is with Klaus and Christina from Frankfurt/Wiesbaden. They live fulltime in Canada, if not travelling. Their house is close to the sea and in a different style again.

On Monday we make best use of the rainy weather and drive back to Mahone Bay to finally pick up the parcel with the diesel pump. Unfortunately it is a wrong model and we don’t know if we can use it.

On Tuesday it is finally time to say goodbye to our new friends. We exchange contact data and then drive to Kejimkujik National Park. Since it is not far to drive, we are early on the campground. The weather is really nice and the forecast for tomorrow as well. Therefore we put together our canoe again. This time we are much faster since Ralph now numbered the parts. On the next day we start our canoe tour shortly before lunch. There are a couple of other canoes on the lake but, given its size, we enjoy the quietness and even see two eagles. With the sea map from the VIC we can easily navigate. We paddle to Jake’s Landing for a short lunch break. Unfortunately there is only a boat rental and we start our way back after a short stop. Already in the bay we realize it has become windy and shortly after getting onto the main lake, it is obvious that we’ll not manage to get back. The canoe is permanently pushed towards the shore and Ralph can’t steer it anymore. After checking the map we decide to go back to Kedges Bay. From there a trail is leading back to the campground. We pull the canoe onto the beach and then walk back along the beautiful trail. With Albatros we then go back to get the canoe. When later reading the information from the VIC, I see that it is recommended to either go canoeing in the early morning or late afternoon since the wind is strongest around mid-day. Those who (can) read, clearly have an advantage. On the following day we go for 2 short strolls and then leave for Digby.

On the way we have a short stop in Bear River. Nearly every house is a gallery or art studio. In a shop we see stones painted with birds. The paintings are customized to the stones and they are so detailed that we first believe they are prints from photos. If they weren’t so expensive and heavy, we would now probably own one.

Digby Neck is a small and long piece of land with only one street. To reach the end, Brier Island, we twice need to go on a ferry. Close to Tiverton we take a short walk and climb the 248 steps down to Balancing Rock, which reminds us of the Fingerklip in Namibia. Once we reach Westport, we drive till the end of the street where we can see a lighthouse on a small island and then cross over to the Western Lighthouse. We camp on the church parking lot but drive back to the Western Lighthouse for breakfast. We take a short walk and take some bird pictures. On the way back, we pass a field where today is a Washer’s Tournament. In teams of two they need to throw small metallic discs from six to seven meter distance into a wooden crate (approx. 40×40 cm). In the middle of the crate is a piece of tube with a diameter of approx. ten cm. Additionally there are silent auctions and a tombola. All funds go to a charity. We only stay for a short while and then drive on to the Norther Lighthouse. With our binoculars we watch a Whale Watching Ship and once we can see a whale.

On the next morning we drive to Annapolis Royal. We stroll through the ground of the formerly Fort Anne and then warm up at the German bakery where we have a hot chocolate and a poppy seed bun and a pig ear (I have no idea if this pastry is known outside of Germany). Shortly after we leave the town we visit Annapolis Tidal Generating Station, one out of three in the world. In Middelton we have problems to locate the first water clock of the world and when we finally find it, we realize it must be broken. At least it is showing a wrong time.
We continue on sidetracks and once have to turn round since the GPS wants us to pass under a bridge that is definitely too low for Albatros. We finally stop at Look Off Campground. Directly opposite of the campground is a viewing point with an impressive view over the valley. While driving through the country we noted for the 1st time that fields were farmed (mainly sweet corn and apple tree plantations). Since we are at a very high point, Ralph puts up his antenna but again doesn’t get any radio contact.
It is already 12:30h when we finally leave for Cape Split. Up to now our experience was usually that the Canadians don’t walk a lot and we expected to have a nice stroll along the beach and take some pictures. We are therefore surprised to see there is a trail of eight km leading to the cape. The time for the return tour is given as four to five hours. We should be able to do this much faster. However, we did not expect that we have to go over hill and dale (my Garmin says I climbed 38 levels). We manage the trip in a bit more than four hours but are totally knackered, when we reach the car again.

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Ralph Roessler Verfasst von:

7 Kommentare

  1. Angelika
    30/09/2016
    Antworten

    Ute, der Bericht ist Klsse, -aber die Fotos ?????

  2. Gerry
    30/09/2016
    Antworten

    Hi Ute,

    schön dass Eure Reise dann nach der Reparatur wirklich los ging und Ihr bereits Euer Abenteuer genie§en könnt. Sehr schöner Bericht und tolle Bilder!
    Weiterhin alles Gute und liebe Grüße aus Erkrath

    Gerry

  3. Mecchi und Walter
    01/10/2016
    Antworten

    Wieder ein ganz besonderer Bericht mit traumhaften Fotos.
    Ein dickes Dankeschön aus Hamburg

  4. Gudrun Baum
    02/10/2016
    Antworten

    Vielen Dank für die unterhaltsame Reiseberichterstattung, es fühlt sich so an, als könnten wir euch begleiten. Und wunderbare Fotos! Wir freuen uns auf die Fortsetzung, Gudrun und Reinhard

  5. Petra Beil
    06/10/2016
    Antworten

    Hallo Ihr Zwei,
    ein wirklich sehr schöner Bericht und viele schöne Bilder. Ich musste ein bisschen schmunzeln als ich gelesen habe, dass Ralph sich an die Trainerin erinnert hat (Füße heben), Ich glaube das ihr sehr viel Bewegung habt und euch auch mal freut wenn ihr euch einmal setzen könnt um euch auszuruhen.
    Ich werde die Sportgruppe von euch berichten, denn sie fragen mich nach euren neuen Erlebnissen.
    Ich freue mich auf euren neuen Bericht.

  6. Evelyn
    07/10/2016
    Antworten

    Hi Ute,
    was für tolle Bilder – ich hoffe, dass euer Albatros nach dem etwas holprigen Start jetzt eingefahren ist und keine Mucken mehr macht – ok, wenn ihr irgendwann die richtige Dieselpumpe habt 🙂

    Viele liebe Grüße aus dem mittlerweile recht kalt gewordenen Ratingen,…

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