Fahrzeugtest auf Island 2015

Islandreise 2015 – Teil 1
Anreise und der Süden

An alle Daheimgebliebenen,


Nach 2 Tagen Kilometerfresserei bin ich in Hirtshals DK auf die Fähre gefahren. Die Überfahrt war recht unruhig, aber der Kapitän hatte ein Einsehen mit den Passagieren. Zum einen wurden die Faröer Inseln durchquert, um Schutz vor zu starken Winden zu haben und zum anderen sind wir mit 14 Knoten dann noch einem Tiefdruckgebiet ausgewichen.

Mit 4 Stunden Verspätung und ohne die Fische zu füttern haben wir unseren Zielhafen Seydisfjördur auf Island erreicht.

Die nächste Überraschung: an ein Weiterkommen ist nicht zu denken. Der einzige Pass, der aus dem Tal führt, ist dicht; 2 Meter Neuschnee. Aber wir wollten es sowieso ruhig angehen lassen.

Wir, das sind meine Wenigkeit und Martina, welche ich auf der Fähre kennengelernt habe. Sie hat ein Buch über Island geschrieben und dient mir mit Ihren Orts- und Sprachkenntnissen als Reiseführerin. Andersrum biete ich ihr eine rollende Unterkunft.
 
Die einzige Reiserichtung geht gen Süden. Der Norden ist zu und es herrscht noch Winter. Auf unserer Fahrt sehen wir Wasserfälle, Lavafelder bis zum Horizont, Basaltklippen, und wunderschöne Strände mit Lavasteinen von Sand- bis Kiesgröße.

Größtenteils ist uns das Wetter gnädig und es scheint die Sonne. Aber zwischendurch kommen immer wieder diese komischen weißen Flocken vom Himmel. Und was am unangenehmsten ist, ist der eiskalte Wind, der sich manchmal bis zum Sturm auswächst und uns abendsmeist in unserem Fahrzeug in den Schlaf schaukelt.

Waren die ersten Campingplätzen zumindest personell schon besetzt, finden wir in Vig und am Skogarfoss nur teilweise zerstörte Sanitärgebäude und sonst nichts vor. Das bedeutet, man kann kostenlos auf dem Gelände nächtigen.

Die Preise für Lebensmittel sind entweder deutlich teurer als bei uns zu Hause oder wir haben den richtigen Supermarkt noch nicht gefunden. 
Der Diesel kostet mal eben 1,40€/L.  

Die ersten Wochen sind nun um und in 4 Tagen kommt meine Frau zu Besuch. Ich hoffe Sie hat sich auf richtig winterliche Temperaturen eingerichtet.

So und bevor der draussen herrschende Wind bei mir wieder Seekrankheit auslöst, steige ich in meine Koje und werde Schafe zählen.

Schöne Grüße aus dem winterlichen Island.

Islandreise 2015 – Teil 2
Westfjorde

An alle Daheimgebliebenen,
Reykjavik´s Flughafen liegt ungefähr 40 Km westlich am äussersten Südwestzipfel der Insel. Auf diesem Provinzflughafen nehme ich nun meine Frau in Empfang.
Unser Reisegebiet wird hauptsächlich der Nordwesten Islands – die sogenannten Westfjorde – sein. Zuvor geht es jedoch etwas ins Landesinnere um einige Höhlen zu besichtigen.
Im Informationszentrum von Pingvellir bedeutet man uns jedoch, dass die Höhlen nicht leicht zu finden seien und der Winter einen Zugang unmöglich gemacht hat. Ganz davon abzusehen, dass eine Gefährdung durch Steinschlag eine professionelle Ausrüstung und einen ortskundigen Führer, den man jedoch gerne für uns auf treiben würde, erforderlich macht. Wir lehnen dankend ab und besuchen die einzige Höhle die dann noch übrig blieb.
Über Gysir geht es dann noch bis zum berühmten Gullfoss Wasserfall. Von dort sollte es dann eigentlich auf einer Hochlandpiste Richtung Westfjorde gehen. Aber der Winter ließ auch dies nicht zu: Wintersperre. Also die ganze Strecke wieder Retour.
Das nächste Reiseziel war dann die Halbinsel Snaefellsnes. An der nördlichen Seite wurden einige Vögel fotografiert bis wir den Fuß des Gletschers Snaefelljokull erreicht haben. Hier soll es eine Piste direkt zum Gletscherrand geben. Mit viel Tatendrang machen wir uns also auf und fragen noch einen uns entgegenkommenden Einheimischen ob die Piste auch befahrbar sei. Alles kein Problem meint er. Nun nach 5 Km Schotter und Geröllpiste stehen wir vor einem Schneebrett und nix geht mehr. Also 200 Meter rückwärts, wenden und wieder runter. Das alles auf einer einspurigen Gebirgspiste.
Dann geht es eben auf Hauptstrassen auf die andere Inselseite. Hier wollen wir die „Singende Höhle“ „Songhellir“ besuchen. Sie liegt an der selben Piste zum Gletscher nur auf der südlichen Seite. Und dann 10 Meter vor dem Parkplatz bleibe ich ohne Diesel liegen. Mit meiner Frau und ihrem flauen Gefühl in der Magengegend benötige ich ca. 30 Minuten um die Einspritzpumpe zu entlüften und uns aus der ca. 25° Schräge zu befreien. Meine Frau wird heute noch ganz blass wenn sie daran denkt.
Auf den Westfjorden waren die Touren dann nicht ganz so spektakulär. Erwähnen möchte ich hier nur noch zwei Ausflüge. Der erste führte uns zu dem bekannten Wasserfall Dynjandi. Hier fahren wir auf einer gerade geöffneten Piste bis zu einer Höhe von 500 Meter und haben bis zu 4 Meter Schnee direkt neben der Strasse. Die Schneefräse war noch im Einsatz, aber der Ausblick auf diesen Wasserfall entschädigt für alle Strapazen.
Ein weiterer Ausflug führt uns, mal so gesagt, ans Ende der Welt. 70 Km zum Teil übelster Piste mit bis zu 18% Gefälle / Steigung um nachher in einem Ort vor einer stillgelegten Fischfabrik zu übernachten. Aber die Tour war schon ein Abenteuer.
Die größte Enttäuschung erfuhren wir dann am Tag der Abreise meiner Frau an der berühmten Blauen Lagune. Zum einen war sie morgens um 10 Uhr 30 schon ausgebucht und zum anderen sollte der Eintritt in diese Massenbadewanne dann auch noch zwischen 35 und 165 EURO !!! kosten. Ohne uns. So fahren wir dann an die Küste zum Koffer packen.    
Viele Grüße aus dem Norden Europas

Islandreise 2015 – Teil 3
Heimaey – Hauptinsel der Vestmannaeyjar

Nachdem meine Frau ihren Heimflug angetreten hat, mache ich mich auf, die südlich Islands liegende Inselgruppe der Vestmannaeyjar zu erkunden. Auf der Hauptinsel Heimaey (sprich: häimanäi) werde ich vom Martina, meiner Fährbekanntschaft, und Ruth, einer deutschstämmigen seit ca. 31 Jahren auf Heimanaey lebenden Isländerin, erwartet. Ruth betreibt ein Gästehaus, sprich, sie vermietet ein paar Zimmer und bietet individuelle Inselführungen an.

Wer hätte gedacht, dass man auf einer Insel eigentlich fast alles erleben kann, was ganz Island zu bieten hat.
1.) Ein Lavafeld, gerade mal 40 Jahre alt
2.) Brotbacken auf einem Vulkan
3.) Mineraliensammeln in unterschiedlich alter Vulkanlava
4.) Vogelbeobachtung

Nun wer sich vorstellt, dass man mit einer älteren Dame (ca. 60 , das genau Alter einer Dame sagt man nicht) als Tourguide, seine Ruhe hat, kennt Ruth nicht. Mit sicherem Schritt geht sie voran, erklärt viel und lässt sich selbst durch meine dauernde Fragerei nicht außer Atem bringen.

So erfahre ich einiges über den letzten Vulkanausbruch hier auf der Insel, als alle Bewohner in kürzester Zeit evakuiert werden mussten. Dies gelang jedoch auch nur weil alle Fischerboote im Hafen lagen. Ein Teil des Hauptortes wurde damals – 1973 – mit Vulkanasche bedeckt. Diese war zum Teil so leicht, dass sie auf dem Wasser schwamm. An einem Haus ist die damalige Dramatik noch heute zu erkennen. Man stelle sich die Tür zu seinem Garten vor, 2 Meter davon entfernt ein kleiner Schuppen und kaum 1 Meter weiter die erkaltete Lava mit einer Höhe von 1,5 Meter. Es hätte wohl nicht viel gefehlt und auch dieses Haus wäre ein Opfer der Lava geworden. Durch die ausströmende Lava wurde die Einfahrt zum Hafen von ca. 3 km auf eine Breite von 900 Meter reduziert. Und lange wusste man nicht wer stärker war, die Freiwilligen an den Wasserpumpen oder der Vulkan mit seiner Lava.

Auf so einem erloschenen Vulkan lässt sich auch vorzüglich dinieren. Nun, das hört sich ja gut an. Aber hätte ich gewusst, dass davor eine Bergbesteigung oder besser eine Vulkanbesteigung steht, hätte ich dankend abgelehnt. Nun denn, nichts böses ahnend lasse ich mich auf dieses Abenteuer ein. So steigen wir zu Dritt mit Kamera und Rucksack bewaffnet auf einen Vulkan. Mit zunehmender Höhe nimmt leider auch der Wind zu; Sturm würde hier wohl besser passen. Und die einzige Wolke am Himmel hatte heute Abend wohl das gleiche Ziel und lässt uns nicht nur im Sturm wanken, sondern begiesst uns auch noch ordentlich. Nicht zu erwähnen brauche ich hier, dass der Regen horizontal fliegt. Trotz aller Widrigkeiten werden der mitgebrachte Brotteig und die Brühwürstchen in Spalten heißer aufsteigender Gase ( bis zu 328°C) gesteckt und die Erdwärme tut ihre Arbeit. Abschließend muss ich sagen ein super, wenn auch feuchtes Abenteuer mit einem Licht zum Fotografieren – einfach grandios!!

Auf einigen Wanderungen entlang der Küste und über Lavafelder lassen sich diverse Mineralien finden. Hat man erst einmal ein Auge für die bunten im Lava eingeschlossenen Gase entwickelt, finden sich haufenweise Exemplare und man weiss nicht mehr, welche man mitnehmen soll und welche nicht. Ähnlich verhält es sich mit den Kristallen, die man hier finden kann. Einheimische nennen Sie einfach „Lavaglas“. Und wer dann seine Nase gelegentlich vom Boden lösen kann, wird immer mit einem Blick über eine grandiose Küstenlandschaft belohnt.

Nicht ohne Grund wird Heimaey auch als die Vogelinsel bezeichnet. Neben Enten, Gänsen, Austernfischern, Rotschenkeln und diversen sonstigen Vögeln ist auch der Papageientaucher auf der Insel kein seltener Gast. Es gibt sogar die Möglichkeit aus einer Schutzhütte heraus diese bunten Vögel an ihren Bruthöhlen zu beobachten. Zu meiner Zeit war an dieser Schutzhütte auch ein französisches Forscherteam damit beschäftigt einen Dokumentarfilm über die Papageientaucher zu drehen. Leider ist es in diesem Jahr, wie mit vielem, dass der Frühling einen Monat später beginnt als üblich. Die Papageientaucher ließen also auf sich warten. Zwischenzeitlich hörte man von den Franzosen, dass sie zumindest im Wasser vor der Insel schon gesichtet wurden. Mit Geduld und Spucke kommt der Fotograf ans Ziel. Oder anders: Irgendwann wollen auch diese Seevögel ihre Bruthöhlen beziehen.

Zu guter letzt möchte ich noch anmerken, dass eine Anreise nach Heimaey nicht immer so einfach ist. Sie ist abhängig von der Wellenhöhe an der Küste. Bis zu einer Höhe von 2,50 Meter wird die kurze Strecke nach Landeyjahöfn bedient. Bei hohem Seegang nur die lange Verbindung nach Porlakshöfn. Das erfährt man, mit etwas Glück, einen Tag vorher. Nun die Fährhäfen liegen ja nur ca.90 Km von einander entfernt. Aber auch das haben wir gemeistert, mein Albatros und ich.

Zum Schluß wünsche ich allen eine gute Zeit bis zum nächsten Bericht aus Island

PS: Das Hochland, oder auch Islands Zentrum bleibt immer noch wegen Schneefalls gesperrt. So ein Sch……..!!

euer Ralph

Islandreise 2015 – Teil 4
Westfjorde – Heimaey – Hochland

Hallo alle Daheimgebliebenen,
Neben einigen Inseln gibt es in Island auch die Westfjorde. Man stelle sich einfach eine Hand mit vielen Fingern vor. So – oder so ähnlich – sehen die Westfjorde aus. Sachlich ausgedrückt heißt das nichts anderes als: ca. 25% der Landmasse und ca. 80% der Küstenlinie Islands sind die Westfjorde. Nun kann man sich in etwa vorstellen, wie lange es dauert von einer Fjordspitze bis zur nächsten zu gelangen. Luftlinie ca. 20 km aber ein Fjord von ca. 20 bis 60 km Tiefe dazwischen heißt ein Umweg von 40 bis 120 km. Und das nicht auf Strassen sondern auf den zum Teil übelsten Pisten mit einer Reisegeschwindigkeit von max. 30 Km/Std. Man braucht also viel Zeit zum Umfahren.

Die Strasse 570 um den Snaefelsjökull ist immer noch wegen Eis und Schnee gesperrt. So versuchen wir es dieses Mal mit einer Umrundung.

Westlich von Rif kann man immer noch Küstenseeschwalben fotografieren. Jetzt muss man jedoch mit Angriffen auf Kopfhaut und Haare gefasst sein, da die Seeschwalben ihre Nester energisch verteidigen.

Ganz im Westen steht ein Leuchtturm mit dem Namen Öndverdames. Der Weg dorthin führt durch ein einzigartiges Lavafeld. Der Wagen stellt sich quer, und wir haben ordentlich zu tun um mit dem Dickschiff keinen Blechschaden zu verursachen. Die Brandung hier an der felsigen Küstenlinie ist wegen des starken Windes recht ordentlich. Sascha zieht es immer wieder zum Wasser. Er meint sich den Naturgewalten stellen zu müssen.
Nachdem wir beide ziemlich durchnässt sind geht es weiter zur Südseite, um einen windgeschützten Übernachtungsplatz zu finden. Leider ist das keine so gute Idee. In Anastarpi pfeift der Wind dermassen, dass wir von Glück reden können, noch alle Solarzellen zu besitzen. Übernachtet wird dann einigen Kilometer weiter und etwa 2 Km von der Küste weg in windgeschützter Lage.

Über Stykkisholmur verlassen wir diese Halbinsel mit Ziel Latrabjerg. Latrabjerg ist ein bekannter Vogelfelsen mit einer Länge von ca. 13 km. Es ist ebenso der westlichste Punkt von Island. In Stykkisholmur besuchen wir noch ein Vulkanmuseum. Als ich mit Ute vor einigen
Wochen hier war, haben wir den unscheinbaren Bau übersehen. Die Information und die Darstellung der vulkanologischen Zusammenhänge ziehen jedoch jeden in ihren Bann. Uns zieht es jedoch weiter nach Nordwesten.
Den Vogelfelsen erreichen wir dann auf unterschiedlichsten Strassenbelägen. Die Weitsicht und die sich überall ergebenden Panoramen lassen keine Langeweile aufkommen. Am Vogelfelsen
Angekommen, geht es zur ersten Erkundung mit schwerem Gepäck auf Fotopirsch. Das Glück des Tüchtigen sind dann brauchbare Fotografien von Seevögeln wie: Möven, Küstenseeschwalben, Papageientauchern und zum Schluss noch ein Adler!!!! Ehrlicherweise muss jedoch gesagt werden, dass es sich bei dem Adler um einen Kolkraben gehandelt hat. Dass konnten mir aber auch erst ein paar Tage später Ornitologen ein mit Sicherheit sagen.

Nach den Westfjorden sollte das Isländische Hochland folgen, aber mit der Freigabe der Pisten muss man dieses Jahr aufgrund des harten und langen Winters noch warten. Als Alternative zum Hochland besuchen wir noch mal die Insel Heymaej von der ich ja schon berichtet habe und wir vertreiben wir uns die Zeit mit typisch isländischen Spezialitäten wie Gammelhai und Brennivin. Ohne den Schnaps sollte man den Hai nicht versuchen, zu sich zu nehmen; er bleibt einem bestimmt im Hals stecken.

Der Südwesten hat auch einiges zu bieten. So kann man hier heiße Quellen mit nach faulen Eiern riechendem Wasser und Schlamm besichtigen. Sieht gut aus ist aber wohl auch nicht Jedermanns Sache.

Am 29. Juni war es dann soweit: Die ersten Hochlandpisten wurden geöffnet. Unser erster Versuch das Hochland zu queren erfolgte über die F35. Sie führt genau zwischen zwei Gletschern – dem Langjökull und dem Hofsjökull – von Süd nach Nord. Die Piste war in einem guten, weil frisch präpariertem, Zustand. Die Eindrücke, welche man hier oben sammeln kann, sind sehr beeindruckend. Aber auch hier sagen Bilder mehr als Worte. Und als wir zwecks Kartenstudium an einer Abzweigung anhielten, sprachen uns anderer Autofahrer an ob wir zwei Spaniern helfen könnten, die sich im Schnee festgefahren haben. Hilfe zu leisten ist in solchen Gegenden oberstes Gebot. Also runter von der Hauptpiste und nach ca. 1 Km standen sie da. Zwei Spanier mit Ihrem PKW mitten auf der Piste und mit dem kompletten Unterboden auf einem Schneehaufen sitzend. Für unseren Albatros war die Bergung eine Kleinigkeit, für die Spanier eine riesen Erleichterung, wofür sie sich mit zwei Portionen Salami bedankten. Die Salami war so lecker, dass wir nach ca. 2 Wochen sagten : Wo sind die Spanier, kann man sie wieder retten – gegen Salami natürlich?

Nach dieser kleinen Abwechslung ging es weiter bis zu unserem
Übernachtungsplatz am Gletschersee des Langjökull. Eine traumhafte Sicht.

Das nächste Ziel waren die heißen Quellen von Kerlingarfjöll. Bis zu diesem Ziel kamen wir jedoch nicht. Unser Albatros hat bei einem Schneebrett ohne mein zutun beachtliche Seitwärtsbewegungen Richtung Tal vollzogen. Da erschien es mir sicherer umzudrehen. So nächtigten wir auf dem C-Platz Asgardor. Von hier hätten wir die heißen Quellen zu Fuß erreichen können, aber 6 Std. hin und 6 Std. zurück waren uns einfach zu viel.
Am nächsten Tag geht es weiter durch das Hochland nach Hveravellir. Dort soll es wieder heiße Quellen und einen Hotpot geben. Hotpot, in dieser natürlichen Badewanne trifft man sich zur Entspannung und zum Aufwärmen. Das Wasser in dieser Badewanne ist meist so um die 40° C, hier kann man den Zulauf noch regulieren, indem man den
Warmwasserzulauf aus dem Pool heraus nahm.

Ach ja, dann waren da ja noch die Engländer die versucht hatten eine Pfütze zu umfahren und sich dabei im weichen Untergrund festfuhren. Wer hilft? – Natürlich Albatros.

Über kleinere Nebenwege (Die Hauptpiste wurde uns zu langweilig) verliessen wir das Hochland. Wie es uns im Norden ergangen ist berichte ich beim nächsten Mal. Wenn ich dann auch einen Internetzugang finde.

Viele Grüße aus Island

Islandreise 2015 – Teil 5
Der Norden und wieder zurück durchs Hochland

Ein Hallo an Alle,

heute möchte ich ein wenig über Islands Norden berichten. Nach dem wir das Hochland auf der F35 erfolgreich überwunden haben, fahren wir an Island Nordküste. Hier oben im Norden soll es neben den Vögeln auch Wale zu beobachten geben. Leider spielt das Wetter diesmal nicht mit.Dichter Nebel gibt weder den Blick auf die angeblich hier vorhandenen Berge frei, noch ist es das optimale Licht zum Fotografieren. So gelangen wir ohne diese ewigen Fotostops recht schnell nach Siglufjördur. Dies ist eine recht beschauliche Hafenstadt mit einem C-Platz mitten in der Stadt direkt am Pier. Die Wassernähe beschert uns dann auch noch eine neue Bekanntschaft, eine Einhandseglerin aus Deutschland auf ihrer Weltumrundung.

Das erste Erwähnenswerte, typisch Isländische, ist die Strassenführung auf der 76 hinter Siglufjördur. Hier erleben wir unseren ersten „Einbreid Gönng“. Von den „Einbreid Bru“ den einspurigen Brücken, habe ich wohl schon erzählt. Nun, der Gönng ist nichts anderes, als der einspurige Tunnel mit Ausweichbuchten. Das wäre alles nicht so wild, wenn die erste Begegnung mit solch einem Bauwerk nicht 15 Km lang gewesen wäre. Ich war froh als ich mit Albatros wieder das Tageslicht erblicken konnte.

Über Dalvik und Akureyri erreichen wir Grenevik. Da uns die lezten Orte nicht besonders ansprachen, beschließen wir unser Nachtlager soweit wie möglich im Norden an der Küste aufzuschlagen. In unserer Strassenkarte ist dort ein Fahrweg eingezeichnet. Nun gut, ich würde diese Fahrspur eher als Treckerpiste bezeichnen. Man kann eine Reisegeschwindigkeit von 20 Km/h nicht überschreiten. Nach etwa 2 stündigem Gerappel und Geschaukel ist für uns endgültig Feierabend. Ohne ein Übermaß an Risiko ist eine Weiterfahrt einfach nicht machbar. Unser Übernachtungsplatz ist zwar in traumhafter Natur gelegen, aber von den hier vorkommenden Walen bekommen wir keinen zu Gesicht. Am nächsten Morgen heißt es dann, den ganzen Weg wieder zurück. Und dann plötzlich, Martina bekommt nur ein gestammeltes „da da da“ heraus, sehen wir ihn, einen springenden Buckelwal in unserer Bucht.

Voller Zuversicht machen wir uns auf den Weg zum Myvatn, oder auf deutsch gesagt: „Mücken See“. Das miese Wetter hat hier auch seinen Vorteil, den Plagegeistern ist es hier zu nass und sie kommen nicht raus. Leider bringt die erste Umrundung des Myvatn entsprechend dem Wetter eine geringe Fotoausbeute. Das sollte sich einige Tage später grundlegend ändern. Nun ist man aber nicht in Island um an einem See zu fotografieren. Also machen wir uns wieder auf ins Hochland. Unsere Ziele sollten diesmal ein Vulkan Krater mit See und ein Gletscher sein.

Der Kratersee der Askija ist ein Highlight dieser Reise. So machen wir uns daran unser Auto für solch eine Reise vorzubereiten. Den ersten Test unserer Ausrüstung erproben wir auf dem Weg zum Dettifoss. Auf dem Weg dorthin kommen wir an den Quellen von Hverir vorbei. Die Farben im Gelände sind fantastisch, der Geruch bestialisch und die anhaftenden Erinnerungen an den Schuhen lehmig penetrant. Die Straße ist auf der Seite der 862 bis zum Wasserfall geteert. Danach beginnt die Piste.Ist sie auf der Westseite noch einigermaßen passabel, so haben wir uns für die Rückfahrt auf der 864 eine fürchterliche Wellblechpiste ausgesucht. Der Wasserfall ist von der Ostseite jedoch in schönerem Licht zu fotografieren. Und kurz bevor wir die Piste wieder verlassen können, treffen wir auf einen Konvoi der besonderen Art: Mindestens 15 Wohnmobile aus Italien und nur die Frauen am Steuer. Die dazugehörigen Machos schliefen auf dem Beifahrersitz.

Nachdem ich nach diesen Rüttelpisten keine größeren Reparaturen vornehmen musste, trauen wir uns nun auf die nächste Etappe. Ziel ist der Vulkan Askija. Um die 1000 Meter hoch mit 2 Kraterseen ein lohnendes aber auch sehr beliebtes Ziel in Island. Unser Ausgangspunkt ist Mödrudalur schon auf der F905 gelegen. Von hier aus ist es nicht ganz so weit zum Ziel wie vom Myvatn. Diese, sagen wir mal Station, hat neben Unterkünften auch eine Tankstelle der besonderen Art.
Die Fahrt auf die Askija führt durch einen Nationalpark der, aufgrund der vielen Touristen, durch Ranger ständig überwacht wird. Die Strecke durch den NP ist landschaftlich sehr abwechslungsreich und durch die Streckenführung und die Furten sehr anstrengend. Da ist man dann froh, wenn man für eine Kaffeepause alles dabei hat. Nur ist das Anhalten und Verlassen der Fahrspur im NP nicht erlaubt. Darüber klärte mich eine freundliche Rangerin auf. Das hatte dann zur Folge, dass die von mir verursachten Spuren wieder beseitigt werden mussten. In meinem Fall sah das dann so aus, dass die Fahrspuren mit Rechen und Besen zu beseitigen waren. Das kann dann auch nicht jeder von sich behaupten, er hätte den Nationalpark gefegt! Nach einer Belehrung was man darf und was nicht, sowie einiger Verhaltensregeln bei Gegenverkehr setzen wir unsere Fahrt fort.
So gegen 17 Uhr erreichen wir dann die Rangerstation mit C-Platz. Beim Einchecken erklärt uns der Ranger, wenn wir zum Kratersee wollten, sollten wir dies heute noch tun, weil für die nächsten Tage unbeständiges Wetter (Regen) vorher gesagt sei.

Eigentlich wollte ich nach der anstrengenden Fahrt jetzt meine Füsse hochlegen doch nach dieser Wettervorhersage sehe ich mich jedoch kurz darauf in voller Montur den verschneiten Berg erklimmen. Vom zentralen Parkplatz, wo wir noch den letzten Stellplatz ergattern konnten, geht es 4,5 Km über 30 – 50 cm tiefen, verharschten Pappschnee den Berg hinauf. Als wir oben ankommen, ist die Sonne natürlich schon hinter Wolken verschwunden. Ausserdem liegt der kleinere See im Bergschatten der Sonne, also absolute falsche Zeit für vernünftige Fotos. Nach kurzer Rast machen wir uns an den Abstieg und sind nach fast 4,5 Std total fertig und mit schmerzenden Gelenken zurück am Unimog.

Für den zweiten Tag unseres Aufenthaltes hatten wir geplant an einen der bekannten Vulkangletscher, den „Bardarbunga“, heran zu fahren. Davon rät man uns jedoch wegen des zunehmenden Sturms ab. Als Alternative schlägt man uns eine Tour nach Herdubreid, zum Fuß der „Majestät“, vor. Der eindeutige Vorteil liegt darin, dass es schon ein Stück Richtung Norden und somit zurück in die Zivilisation führt. Um den C-Platz zu erreichen, ist dann noch ein ordentlicher Bach zu furten. Am letzten Tag unserer Askija Rundfahrt warten dann noch ein paar besondere Herausforderungen auf uns. Das Wetter ist mies und wenn mann mal einen Blick auf die umliegenden Berge erhaschen kann erkennt man – Neuschnee. Das Wetter sollte jedoch nicht für die grösste Aufregung sorgen. Dann schon eher der einheimische Busfahrer, der mit einer Ladung Italiener in einem der größten Zuflüsse des Dettifoss hilflos stecken blieb bis, ja, bis unser Albatros ihn wieder aus dem Wasser zog. Ich war mir der „Danke Busserln“ der Italiener (alles Rentner) sicher.(Salami wäre mir lieber gewesen!).

Neben vielen Kurven und zahlreichen Furten lässt sich die F88 gut fahren. Nur einmal rutscht mir das Herz in die Hose, als ich einen Hügel überwinde und sich von oben der Blick auf einen scheinbar unendlichen See öffnet. Nach kurzer Ortserkundung fahren wir entlang des Ufers, wo wir die meisten Spuren ausmachen. Am Ende der Piste F88 werde ich dann noch von anderen Touristen gestoppt, die sich nach dem Zustand der Piste erkundigen, denn hier steht ein Schild „wegen Überflutung gesperrt“.

Nach dem Abenteuer Hochland legen wir erst einmal eine kleine Pause am Myvatn ein. Myvatn heisst übrigens Mückensee. Hier soll es Fliegen bzw. Mücken geben, die sich in alle
Körperöffnungen stürzen. Zum Glück scheint es dieses Jahr zu kalt für diese Viecher zu sein. So können wir den Myvatn ungestört erkunden.

Der Sommer setzt sich nun auch in Island immer mehr durch und immer mehr Pisten
werden im Hochland geöffnet. So brechen wir zu einer weiteren Überquerung auf. Diesmal soll es auf der Sprengisandur-Route, auf der F26, von Godafoss nach Landmannalaugar gehen. Wieder begleiten uns niedrige Wolken und Nebelbänke durch das Hochland. Wie durch einen Sehschlitz nimmt man die umliegenden Berge war. Die grandiose Landschaft wird nur noch getopt von den immer anspruchsvoller werdenden Furten. An einer solchen Furt schaue ich mir erst einmal an, wie das ein Einheimischer macht. Dieser sieht wie ich ihn beobachte und kommt zu meinem Fahrzeug. Er erklärt mir den richtigen Weg durch das Nass, um schlussendlich zu bemerken „mit dem Auto sollte das alles kein Problem sein“. Bei dieser Furt hatte ich jedoch 2 Mal kurz das Gefühl als ob sich der Unimog festfahren würde; von dem ganzen Geschaukel einmal abgesehen. Am Ende dieser Tour liegt Landmannalaugar, ein Gebiet mit heißen Quellen und bunten Bergen. Hier wird einem zu ersten mal vor Augen geführt, was Hauptsaison und offenes Hochland bedeutet: Eine Touristenschwemme.

Nach diesen anstrengenden Wochen ist jetzt wieder eine Erholungsphase angesagt. Die
Verbringen wir wieder auf Heimaey mit 3 tägigem Festival mit Livemusik und Feuerwerk.

Viele Grüße aus dem hohen Norden
Euer Ralph

P.S. An alle mitlesenden Amateurfunker. Eine weitere Kontaktaufnahme ist nicht mehr möglich. Habe mir auf einem der letzten Campingplätze meine letzte Antenne zerstört. Man sollte sie auch einholen bevor man rangiert. 73

Islandreise 2015 – Teil 6
Festival auf Hejmaey und Die Flucht vor dem Regen

Ein Hallo an Alle,

hatte man mir vor einiger Zeit die Teilnahme an diesem einmaligen Festivals ans Herz gelegt, kommen mir manchmal doch gewisse Bedenken, wenn man die Veröffentlichungen in den Medien liest. Dort kann man dann von Alkoholexzessen, Vergewaltigungen und noch weiteren kriminellen Handlungen lesen. Nun denn, das Ticket war schon vor einiger Zeit bestellt und so wird es auch genutzt. Das Erste was einem bei der Anreise am Hafen auffällt, sind die mal eben so in die Landschaft gebauten Parkplätze um die ganzen Fahrzeuge der Gäste aufzunehmen, die für ihren Wagen keinen Platz mehr bekommen haben. Der Fährplan ist dann auch auf diesen Ausnahmezustand angepasst. Statt dreimal am Tag geht sie nun alle 2 Stunden. Auf der Insel merkt man die Ankunft einer neuen Fähre daran, das immer dann einige Gruppen singender Jugendliche durch die Strassen Richtung Festivalgelände laufen. Um es vorweg zu nehmen: Unangenehme Situationen habe ich , wenn man von betrunkenen Zuschauern einmal absieht, nicht erlebt.

Das Festivalgelände ist auf dem Platz des Campingplatzes aufgebaut. Wer campen will, und das tun fast alle, der muss auf Alternativplätze ausweichen. Auch diese sind nur wegen des Festivals angelegt worden. Man bekommt also immer mehr den Eindruck die Insel steht Kopf für das Festival. Auf dem Gelände selbst gibt es dann Zelte für die einheimische Bevölkerung. Das sind in der Regel 4×6 m Pavillons, in die die Mieter dann mit Bodenbelag und Möbeln bis hin zum Kronleuchter einziehen.
Das Musikprogramm beginnt am Nachmittag und endet gegen Mitternacht. Danach wird dann in den Zelten weitergefeiert und musiziert.Und damit sich die Einheimischen auch wie zu Hause fühlen, werden die Gassen zwischen den Zelten mit hiesigen Strassennamen versehen. Die Gäste haben es da schon etwas schwerer. Sie sind am Rand des Festivals untergebracht und auch noch ohne Strassennamen. Ein Teil des benachbarten Golfplatzes wird dann einfach zum Campinggelände; bei uns unvorstellbar.

Nach dem Festival hole ich Ute wieder in Keflavik am Flughafen ab. Ihr zweiter Besuch soll uns an der Südküste bis in die Ostfjorde bringen. Dort erliegen wir einem besonderen Fieber; doch dazu später mehr.

Vom Flughafen fahren wir jedoch erst einmal ins Hochland. Für Ute das erste Mal. Unser Ziel ist Landmannalaugar mit den bunten Bergen und den heißen Quellen. Die Fahrt an sich ist schon ein Abenteuer. Der Straßenbelag reicht von Asphalt bis zur übelsten Wellblechpiste und die Furten sollen auch nicht vergessen werden. Auf der Rückfahrt alleine 31!! (von anderen Deutschen gezählt).

Landmannalaugar ist ein traumhaftes Wanderparadies in traumhafter Natur. Im krassen Gegensatz dazu ist der Campingplatz eine reine Massenveranstaltung mit wenig Leistung zu horrenden Preisen. Auch wir können uns der Natur nicht entziehen. So machen wir uns auf die Umrundung eines Berges. Wir waren der Meinung, das wäre unserer Kondition gerecht. Der Weg führt uns zuerst durch ein Tal mit einem Gebirgsbach. Danach überqueren wir ein Lavafeld, was uns schon ordentlich fordert. Doch damit nicht genug: Nach eingehendem Kartenstudium sind wir uns einig: der kürzeste Weg führt über den Berg. Nun dann, nach dieser Erkenntnis machen wir erst mal Pause und setzen uns auf einige Felsbrocken. Das fühlt sich an als hätten sie eine eingebaute Sitzheizung; kein Wunder liegen sie doch in unmittelbarer Nähe zu heißen Quellen.

Der daran anschließende Aufstieg fordert meine ganze Kondition. Oben angekommen bin ich K.O., aber die Aussicht entschädigt für alles. Geht es den Berg auch wieder steil hinab, mit der letzten Sonderprüfung hatten wir beide nicht gerechnet. Ein mäanderndes Bachdelta galt es zu überwinden. Mir gelang das nur mit nassen Füßen und dreckiger Hose.

Auf dieser Wanderung fingen wir uns auch unseren Bazillus ein; „Mineraliensammeln“. Da die umliegenden Berge schön bunt sind, sind die Steine unter unseren Schuhen auf jeden Fall aufhebenswert. Auch wenn man 80% davon wieder liegen lässt; zum Glück. (Gefahr der Überladung unseres Fahrzeuges).

Am nächsten Tag beginnen wir mit der Ausfahrt aus diesem Gebiet, denn diesmal wollen wir weiter Richtung Südwesten. Die F208 begleitet uns bis zum Ende des Hochlandes, wo sie zuerst in die 208 übergeht welche in die 1 mündet. Dieser Part der Piste ist in einem wesentlich besseren Zustand als die gestrige Piste. Aber auch hier durchqueren wir auf der Fahrt traumhafte Landschaften, die uns ein ums andere Mal zum Anhalten und Fotografieren nötigen. Da morgen noch ein Abstecher ins Hochland geplant ist, schlagen wir unser Quartier in Kirkjubaejarklaustur (und die Zungen noch dran?) auf. Morgen soll es dann, wenn das Wetter mitspielt, zum LAAKI Vulkan gehen.

Im Moment ist das Wetter so gutmütig, dass ich den Grill sowie Tisch und Stühle in Position gebracht habe. Zum draußen Essen wird es dann aber doch zu frisch da sich die Sonne hinter einen Bergrücken zurück gezogen hat.

Der Regen war wohl wieder einmal schneller als wir; er hat uns jedenfalls wieder ein. In so einer Situation freut man sich, wenn die Technik hält. So wie der Antrieb an meinem 23 Jahre alten Unimog für die Scheibenwischer. Weil dort aber auch das Zentrum der fliegenden Verkabelung ist, fängt sich der Motor ein paar Drähte ein und fängt an sie aufzudrehen.Das gelingt so weit, bis das vorhandene Spiel aufgebraucht ist und die ersten Kabel blank liegen. Dann steigt nur noch Rauch aus dem Armaturenbrett auf. So geschockt erfolgt eine erste Notreparatur am Strassenrand und ohne Scheibenwischer geht es weiter bis zum nächsten Rastplatz. Hier wird teilweise die Elektrik entsorgt und meines Erachtens unnötige Kabel entfernt, dann der Zopf, den der Wischermotor fabriziert hat, entflochten und eigentlich könnte es weiter gehen. Aber mitten in die Reparatur platzt eine deutsche Radfahrerin und fragt nach einer Mitfahrgelegenheit. Ihre Ritzel seien verzogen und sie könne keine Gänge mehr schalten. Nachdem ich nun Radfahrerin, Gepäck und ein Klappfahrrad aus Stahl in bzw. an meinem Unimog untergebracht habe, kann es, durch den Regen nass bis auf die Kochen, weiter gehen. Wer sich hier fragt wie man an einem Unimog ein Fahrrad unterbringt, ganz einfach mit 4 Klettbändern am Kuhfänger. Zum Ende diesen Tages sind Radlerin und wir trocken untergebracht.

Die Flucht vor dem Regen hat uns schon bis in die Ostfjorde getrieben. Hier findet man nicht nur gigantische Küstenlinien sondern mit etwas Glück auch erstaunliche Mineralien. Und wenn dann noch einheimische Mineraliensammler ihrem Hobby Freilauf geben, kommt so etwas heraus wie bei „Petras Steinesammlung“ in Stödvarfjördur. Von solchen Objekten angestachelt, kann dann unsereins auch nicht mehr den Blick vom Boden heben, und der erste Griff nach dem Verlassen des Autos gilt garantiert einem Stein, der auf dem Boden liegt. Wir haben dann auch noch zwei Ausflüge in die Berge unternommen. Aber die Ausbeute brachte keinen bedeutenden Fund an Jaspis oder Obsidan.

Nun die 14 Tage gingen schneller um als geglaubt und so müssen wir, bei welchem Wetter auch immer, zurück in den Westen Richtung Keflavik. Auf dem Weg der Tausend Wasserfälle werde ich diese nicht zum dritten Mal aufzählen. Aber von einigen Ausflügen berichten.

So sollte man, wenn man sich die Zeit nimmt, bei Vik einen Abstecher zum Camping von Thakgil unternehmen. Der C-Platz befindet sich ca. 6 Km östlich von Vik am Ende der 214, 15 Km in nördlicher Richtung. Das Abenteuer besteht in der Anfahrt durch eine bezaubernde Landschaft und der alternativen Rückfahrt. Wer will kann eine Rückfahrt durch min.7 Furten wählen, den entsprechenden Wagen, gutes Kartenmaterial und ein gehöriger Schuss Abenteuerlust vorausgesetzt. Die eigentliche Schwierigkeit besteht in den schwankenden Wassertiefen der Furten und der nur selten zu erkennenden Streckenführung speziell in Flussbetten. Mir hat man 2 Mal davon abgeraten die Alternativstrecke zu fahren.

Den zweiten Abstecher von der 1 sollte man bei Seljalandsfoss unternehmen. Hier führt eine Piste F249 Richtung Basar ins Tal der Krossa. Die Piste ist nicht anspruchsvoll; sie wird auch vom Linienverkehr bedient. Anders sieht es mit den an der Strecke liegenden Schluchten und den am Ende zu findenden Wasserfällen aus. Um den Nauthúsagil zu erreichen muss man mehrfach den Bach queren und kurz vor Ende eine Passage mit einer Kette gesichert überbrücken. Hat schon was!!
Fährt man weiter ins Tal sollte man sich an der Gabelung rechts halten. Ich habe es linksherum versucht, weil ich dort auch Fahrzeuge sehen konnte. Die waren wohl ortskundiger. Ich habe in diesem ca. 2-3 Km breiten Bachbett vor der letzten Furt kapituliert. Zu starke Strömung, zu tief und was entscheidend war, keinerlei Ausfahrtspuren am gegenüberliegendem Ufer. Also auf einer Sandbank wenden und raus hier!! Danach tauchte dann auch unmittelbar ein Hinweis auf eine Schlucht auf. Zu Fuss machen wir uns auf den Weg und wenn man sich im Tal immer schön links hält, kommt man wieder zu einem Wasserfall. Die Schwierigkeit liegt diesmal im Erklimmen des richtigen Standpunktes um den Wasserfall zu sehen.

Zum Schluss noch die Erfahrung, daß auch Reiseliteratur nicht immer stimmen muss. Auf der Halbinsel Reykjanes soll es Lavahölhen geben, die man auf eigene Faust erkunden kann. Mit Kartenmaterial und Literatur war es uns nicht möglich diese Höhlen zu finden. Erst mehrmaliges Nachfragen bei Einheimischen brachte uns auf den richtigen Weg. In den Reiseführern wurde schlicht die falsche Strasse genannt. Hat man dann erst einmal die Höhle gefunden, sollte man sich tunlichst an die Warnhinweise halten und unbedingt eine gute und leuchtstarke Taschenlampe mitbringen.

Zwischenzeitlich sind nun die letzten 3 Wochen angebrochen und wir sind in Egilsstadir eingetroffen. Von hier aus soll es noch mal ins Hochland gehen, an den Gletscher Brúarjökull. Immer abhängig davon wann der Winter zurück kommt.

Viele Grüße aus dem stürmischen Norden

Euer Ralph

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Ein Kommentar

  1. Elli
    24/09/2016
    Antworten

    Auch heute erst auf diese Seite gestoßen wunderschöne Bilder

    Elli

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